Die Ergebnisse unserer Pilotserie «Mädchenblumen» werden im Juli 2023 auf YouTube & vimeo veröffentlicht und gehen anschliessend auf Tour: Eine extra für uns angefertigte Installation bringt die vier Musikvideos an verschiedensten Orten der Deutschschweiz mitten ins Geschehen. Im Folgenden findest Du die bereits bestätigten Ausstellungsorte:
Screening & Talk am Donnerstag, 21.9. um 18.30 Uhr | Bourbaki Bar
An der Vernissage zeigen die Macher:innen die Filme und stellen sich deinen Fragen zum interdisziplinären Schaffensprozess. Kommt vorbei und trinkt ein Glas Wein mit uns! Teilnahme ohne Voranmeldung.
Seit der Blütezeit des Kunstlieds um die Mitte des 19. Jahrhunderts mit prominenten Vertretern wie Franz Schubert und Robert Schumann hat sich die Gattung über verschiedenste Wege weiterentwickelt und schliesslich den Weg für äusserst populäre Phänomene wie den Jazz-Standard oder den Pop-Song bereitet. Von diesen chancenlos überschattet, hat sich die traditionelle Liedkunst aus dem öffentlichen Bewusstsein weitgehend zurückgezogen und scheint zu einer Randerscheinung für Spezialist:innen verkommen zu sein.
Das Kollektiv «Augenlieder» ist begeistert von der einzigartigen künstlerischen Dichte, die sich im Kunstlied konzentriert. Nirgendwo sonst entfaltet sich die Kraft der Poesie, verschmolzen mit dem Zauber der Musik auf so kleinem Raum.
Inspiriert von den Möglichkeiten des digitalen Zeitalters möchten wir diesen Raum um die Dimension der Filmkunst und des Tanzes erweitern und ein Medium schaffen, welches das Kunstlied wieder für ein breites Publikum zugänglich macht: «Augenlieder» interpretiert die alten Kunstwerke neu und kreiert mit interdisziplinären Musikvideoproduktionen eine moderne Auslegung der alten Gattung, die sich an den heutigen Gegebenheiten orientiert und sowohl für Kenner:innen als auch für Laien eine neuartige und bereichernde Begegnung mit dieser weitgehend unterschätzten Kunstform ermöglicht.
Als Erstlingsprojekt suchen sie für den Liedzyklus «Mädchenblumen» (1888) von Richard Strauss nach einer ästhetisch ansprechenden und künstlerisch differenzierten Umsetzung der vier Lieder über verschiedene Pflanzenarten und entsprechende weibliche Charakteristika.
Bestimmt kennst Du das Phänomen, dass sich dir gewisse künstlerische Facetten und besondere Schönheiten eines Lieds nicht sofort offenbaren; es bedarf dann womöglich viel Zeit, mehrmaligen Hörens oder gar äusserer Einflüsse, bevor man es wirklich kennen- und lieben lernt. Das klassische Kunstlied ist diesem Phänomen besonders stark ausgesetzt und das Kollektiv «Augenlieder» ist dabei, ein niederschwelliges, interdisziplinäres Format zu entwickeln, das dieser weithin unterschätzten Gattung neues Leben einhaucht.
ready fürs interdisziplinäre come-back des Kunstlieds?
Vielen Dank für die Unterstützung
Vielen Dank für die Unterstützung
Albert Koechlin Stiftung
Avenira Foundation
Burgergemeinde Bern
C. und A. Kupper-Stiftung
Else v. Sick Stiftung
Gemeinnützige Gesellschaft der Stadt Luzern
Josef Müller Stiftung Muri
Migros Kulturprozent
RHL Foundation
Schüller-Stiftung
Stadt Luzern | FUKA Fonds
Stiftung Monika Widmer
Stiftung Phonoproduzierende
stiftung Sostenuto
Swisslos | Kultur Kanton Bern
Rolf und Trudy Aebi-Lüthy Stiftung
Verein Schmelzpunkt
Verein «verlesen»
© 2022 Kollektiv Augenlieder
translation by Edward Rushton
translation by Edward Rushton
Poppies are round,
red-blooded, healthy souls,
tanned with freckles,
always in joyful spirits,
good as gold, merry as a cricket,
never tired of dancing;
they cry while laughing,
and seem to exist only
to tease the cornflowers,
yet they often conceal
the gentlest, kindest hearts
within the tendrils of their tomfoolery.
God knows, you’d just have to
smother them with kisses,
if only you weren’t afraid
that if you even hugged the minx,
she’d explode in flames
like a packed fire-ship.
translation by Edward Rushton
translation by Edward Rushton